Veloland Myanmar (Stand 2011)
Visum
Touristenvisum muss im Voraus beantragt werden (neu seit September 2010). Visabeantragung ist auch in Bangkok innerhalb eines Tages möglich. Rund 30$ für 28 Tage.
Reisezeit
Trockenzeit bzw. Winter von November bis Mitte März. Tagestemperaturen im Flachland rund 30°C, in den Bergen kann es jedoch in der Nacht bis auf 5°C abkühlen. Handschuhe und Fleecejacke mitbringen.
Sprache
Englisch wird von relativ vielen Leuten in Myanmar gesprochen. Auch auf dem Land findet sich meist jemand der übersetzen und helfen kann.
Anreise/Transport
Busse und Züge nehmen Velos mit. Unterwegs kann man auch problemlos eines der zahlreichen Pickup-Taxis stoppen und die Velos auf dem Dach verstauen.
Geld
Keine Geldautomaten in Myanmar. Unbedingt genügend neue (wichtig) US-Dollar mitbringen. 100er Noten geben den besten Wechselkurs, kleine Scheine sind aber auch wichtig um Hotels zu bezahlen.
Im Notfall kann man in einigen Hotels via Kreditkarte Bargeld beziehen, allerdings nur gegen eine hohe Gebühr. Wer in lokalen Restaurants isst und günstige Hotels wählt kommt mit 20$ pro Tag gut aus.
Preisbeispiele:
Doppelzimmer inkl. Frühstück 8 bis 20$
Essen in einfachem Restaurant etwa 2$
1 Liter Mineralwasser 50 Cent
500km Busfahrt 10$ (fürs Velo jedoch nochmals etwa 8$)
Eintrittspreise Sehenswürdigkeiten 5 bis 10$
Unterkunft
Hotels die für Ausländer lizenziert sind finden sich oft nur in touristischen Gegenden. Bei der Routenplanung muss man sich deshalb meist an den touristisch erschlossenen Gebieten orientieren. Hotels sind im Vergleich zum restlichen Südostasien eher teuer, Frühstück ist jedoch meist inklusive.
Wer in einem Ort übernachten will in dem es keine lizenzierte Unterkünfte gibt muss sich bei der lokalen Polizei eine Ausnahmebewilligung einholen. Bewährt hat es sich erst spät anzukommen damit man nicht doch noch per Velo oder Bus ins nächste Dorf weitergeschickt wird.
Velo
Keine Veloläden mit westlichem Niveau. Werkzeuge und Ersatzteile mitbringen. Die Strassen sind teilweise sehr holprig, breite Reifen bewähren sich daher.
Mangels Unterkünften müssen oft längere Tagesetappen um 120km zurückgelegt werden. Beinahe alle Grenzgebiete sind wegen Unruhen für Ausländer nicht zugänglich.
Unbedingt eine Karte aus der Schweiz mitbringen, da vor Ort keine guten Karten erhältlich sind.
Strassenqualität
Die Strassenqualität ist sehr verschieden. Viele der wenig befahrene Strassen führen durch wundschöne Alleen, welche Schatten spenden während der Hitze des Tages. Meist sind diese sekundären Strassen aber trotz geteertem Belag die reinsten Holperpisten. Der Anteil der Schlaglöcher ist nicht selten grösser als der unversehrte Teil des Belages. Allerdings kann man auch Glück haben und auch frisch geteerte Strassen treffen.
Die grösseren Hauptachsen des Landes sind inzwischen von chinesischen Investoren zu zahlungspflichtigen Strassen ausgebaut geworden. Entsprechend ist aber auch der Lastwagenverkehr grösser.
Streckenbeschrieb
Meiktila-Kalaw: Strassenqualität sehr verschieden, meist mässig. Wenig Verkehr. Rund 1000m Höhenunterschied nach Kalaw (ca. 1300m)
Kalaw-Nyaungshwe: leicht hüglig plus längere Abfahrt auf 800m.ü.M. Strassenqualität mässig bis gut. Verkehr mittel.
Nyaungshwe-Pindaya: gute Strassenqualität, schöne Landschaft, alle Hotels in Pindaya 20 USD aufwährts. Ev. in Aungban übernachten.
Pindaya-Ye Ngan: schlechte Strassenqualität, hüglig, schöne Landschaft, fast kein Verkehr. Keine lizenzierte Unterkunft in Ye Ngan. Sondergenehmigung einholen.
Ye Ngan-Kyaukse: Anfänglich hüglig, dann lange Abfahrt, Strassenqualität schlecht, fast kein Verkehr.
Hispaw-Kyaukme: kurze Etappe, Verkehr mittel, Strassenqualität sehr gut.
Kyaukme-Pyin u Lwin: 120km plus etwa 800hm, Strassenqualität sehr gut, viel Verkehr (Abgase bei den Aufstiegen)
Pyin u Lwin-Mandalay: gute Strassenqualität, lange Abfahrt, Verkehr mittel
Mandalay-Sagaing-Monywa-Pakokku: fast durchgängig neu geteerte Strasse, mittel bis sehr wenig Verkehr, bis Monywa viele Alleen. Zweimal mehr als 110km
Nyaung U-Mt. Popa Village: schöne Strecke, hüglig, 700hm, wenig Verkehr, gute Strassenqualität, überteuertes 30USD Hotel
Mt. Popa Village-Meiktila: 120km, sehr gute Strassenqualität, Verkehr gering bis mittel, sehr hüglig, kein Schatten
Runde Pathein-Chaung Tha Beach-Ngwe Saung-Pathein: z.T. extrem hüglig, steile Strassen, Strassenqualität nach Chaung Tha sehr schlecht, sonst ok. Schöne Strecke von Chaung Tha nach Ngwe Saung (20km, 3 Fähren, oft am Strand entlang)
Ngwe Saung ist subjektiv der schönere und ruhigere Strand. In Chaung Tha ist eher Karaoke und Feuerwerk angesagt.
Fazit
positiv: Noch relativ unbekanntes Land zum Velofahren, hat etwas „mystisches“. Bagan und Inle sind zwei sehr attraktive Touristenorte die aber noch nicht überlaufen sind. Die Strände von Myanmar sind noch relativ unberührt & sehr schön. Transportmöglichkeiten sind zahlreich und unkompliziert.
negativ: Einreise nur per Flugzeug möglich. Bezüglich Städte hat Myanmar nicht viel zu bieten. Yangon und Mandalay enttäuschen beide. Velofahren ist aufgrund der mangelnden Übernachtungsmöglichkeiten nicht unbedingt einfach. Zudem kann man keine abgelegenen Gebiete bereisen was sonst einen grossen Reiz des Velofahren ist. Ev. ein Zelt mitbringen (ist zwar nicht erlaubt, aber …)
Einzelne Strassen sind noch in sehr schlechtem Zustand.
Bezüglich Essen kann sich Myanmar nicht mit Thailand messen.
Infos/Links
http://www.cyclingaroundtheworld.nl/myanmar/