Die Lagunenroute und ein Abstecher zum Vulkan Pili

Nach der Besteigung des Vulkans Uturuncu freuen wir uns nun auf die legendaere Lagunen-Route. Nach einem Ruhetag machen wir uns auf dem Weg ueber den ersten Pass zur Laguna Colorado.

Seit Uyuni sind wir vom Gegenwind verschont worden, dafuer trifft es uns jetzt um so haerter. Ab 15 Uhr ist an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken und wir suchen uns einen windgeschuetzten Platz zum campen…

 

…und geniessenen die mondbeleuchtete Nacht.

 

Mit leichtem Rueckwind faehrt es sich fast von selbst. :-) Doch kaum ist der Pass erreicht, wechselt der Wind und wir muessen kraeftig in die Pedalen treten um wieder vom Pass runter zu kommen.

 


Windgeschuetzt essen wir unser Mittagessen und geniessen die Aussicht auf die Laguna Colorado. Vor allem die vielen Flamingos haben es uns angetan…

 

Der urspruengliche Plan war, irgendwo am Ufer der Laguna Colorada zu campen. Bald wird klar, dass dies unmoeglich ist. Der Wind ist so stark, dass es unmoeglich ist unser Zelt ohne Windschutz aufzubauen. Aber zum Glueck sind es nur 8km bis zu einer kleinen Schlucht, welche den noetigen Windschutz bietet.

 

Diese 8km sind die gefuehlt laengsten der gesamten Reise. Der Gegenwind pfeift uns um die Ohren und die Strasse ist holprig und sandig.Wir koennen uns kaum auf unseren Velos halten und versuchen es mit Schieben…. Das Tempo ist ungefaehr gleich…

 

Muede erreichen wir die ersehnte Schlucht und machen es uns im Windschutz gemuetlich. Was fuer eine Wohltat…

 

Am naechsten Tag stehen wir noch vor Sonnenaufgang auf, damit wir moeglichst weit ohne den starken Gegenwind zuruecklegen koennen. Leider geht unser Plan nicht ganz auf. Bereits um 10Uhr  blaest uns der Wind mit voller Wucht um die Ohren. Unsere Begeisterung haelt sich in Grenzen, was man leicht an meinem Gesichtsausdruck ablesen kann…

 

Nichtsdestotrotz erreichen wir irgendwann den Pass und besichtigen die bekannten Geysire.

 

Das Farbschauspiel ist beindruckend.

 

…und wir schauen dem Wasser beim „blubbern“ zu.

 


Lustigerweise wechselt der Wind auf dem Pass die Richtung und wir sausen mit Rueckenwind der nachsten Laguna entgegen.

 

…und koennen sogar die Aussicht geniessen.

 

Die Laguna Chalviri kommt in Sicht. Von weitem sehen wir bereits zwei Velos vor dem Restaurant stehen. Unsere italienischen Freude. Die Freude ueber das Wiedersehen ist naturelich gross und wir beschliessen zusammen im Restaurant Mittag zu essen. Das beste Essen das wir in Bolivien hatten, mit ganz viel frischen Zutaten. Mmmmmhhh. (Gemuese ist Mangelware in dieser Gegend)

Wir erfahren anschliessend, unser Menu deshalb so ueppig ausgefallen ist, da es mit Resten einer Tourgruppe aufgepeppt wurde. Egal, bei einer riesigen Portion Broccoli, Blumenkohl und Ruebli sagen wir nicht nein.

Hier auf der Lagunenroute sind extrem viele Touristen in Jeeps unterwegs. Oft stauben sie uns bei der Vorbeifahrt gehoerig ein, aber wie gesagt profitieren wir ab und zu auch von ihrer Anwesenheit…

 


Auch hier leben viele Flamingos, welche wunderschoen zu beobachten sind.

 

Da der Wind am Nachmittag zu stark ist, entscheiden wir im Hotel bei der Lagune zu uebernachten. Den Nachmittag verbringen wir in den heissen Quellen und geniessen die Aussicht.

 

Kurz vor 7Uhr sind wir bereits wieder auf der Strasse. Es ist wunderschoen und vor allem windstill. Dieser Zustand dauert genau eine halbe Stunde. Danach setzt der Wind wieder ein und wir kaempfen uns muehsam den Pass rauf.

 

Hinzu kommt, dass die Strasse relativ schlecht ist und dass wir vom Staub der vorbeifahrenden Jeeps „eingepudert“ werden. Wie man einfach zwischen den Zeilen lesen kann gibt es definitiv Tage an denen das Velofahren leichter faellt.

 

Dafuer ist die Landschaft wunderschoen.

 


Wir sind aber trotzdem froh, als wir endlich denn Pass erreichen…

 


…auch auf der Abfahrt kaempfen wir gegen den starken Wind und die schlechten Strassen an.

 

 

Langsam kommt die Laguna Blanca in Sicht. Im Hintergrund der markante Licancabur-Vulkan.

 

Zur Mittagszeit erreichen wir wieder heisse Quellen. Schon nur fuer diesen Anblick hat sich die ganze Muehe gelohnt. Es ist einfach wunderschoen.

 

Weiter geht es zur Laguna Verde.Auch hier der Vulkan Licancabur im Hintergrund.

 

Gemaess unserer Erfahrung folgt jedem muehsamen Moment irgendwann ein guter. Dies ist einer davon. Die Aussicht ist atemberaubend, die Strassen flacht, der Belag top und der Wind blaest uns vorwaerts.

 

Natuerlich durefen auch die Flamingos nicht fehlen…

 

Und eine Pause um die Aussicht gebuehrend zu geniessen.

 

Den Abend verbringen wir wieder mit Manuela und Daniele. Morgen fahren wir zusammen nach Chile. Fuer sie geht es auf direktem Weg nach San Pedro di Atacama. Wir haben entschieden den Vulkan Pili zu besteigen. Da es auf der Lagunaroute wenig Moeglichkeiten gibt um einzukaufen, ueberlassen Sie uns ihren uebriggebliebenen Proviant. Saftiger Aufschnitt und guter Kaese sind definitiv ein besserer Proviant als nur trockene Bisquits :o)
Wir wissen das Geschenk noch mehr zu schaetzen, da wir wissen dass die beiden die Esswaren schon bald zwei Wochen mitschleppen.

Danke Daniele und Manuela.

 

Vier gluecklicke aber verstaubte Velofahrer. Eigentlich muessten wir alle zusammen in die chemische Reinigung :o)

 

Sand, Staub und nochmals viel Verkehr. Alle wollen am Morgen als Erste am Zolluebergang ankommen.

 

An der Grenze vertreiben wir uns die Wartezeit mit einem Schwatz mit ein paar Schweizern. Der Zollbeamte will uns jeweils umgerechnet zwei Franken „Ausreisegebuehr“ abknoepfen. Nachdem wir freundlich um eine Quittung bitten hat sich die Sache ploetzlich erledigt…

Chile ist erreicht und uns erwartet der Asphalt.

 

Mit viel Rueckenwind und auf asphaltierene Strassen faehrt es sich auch bergauf wie von selbst.

 

Als wir am auf einem Parkplatz Mittag essen, kommen wir ins Gespraech mit einem Tourguide. Als er hoert, dass wir gerade von Bolivien kommen, oeffnent er kurzerhand den Kofferraum und schenkt und den gesamten restlichen Proviant der Tourgruppe. Ausgestattet mit frischem Brot, einigen Aepfeln, Fruchtsaft und zusaetzlichen Konserven ist unser Speiseplan nun wahrlich fuerstlich.

Bienvenidos a Chile…

 

Sternenpracht an der Lagune.

 

Fruehmorgens machen wir uns zum Basecamp auf. Es ist bitterkalt.

 

Aber mit dem Ziel vor Augen, faehrt es sich leichter. Der Vulkan Pili, auch Acamarachi genannt, weist eine wunderschoen konische Form auf.

 

Leider muessen wir uns mehr auf die Strasse als auf dem Berg konzentrieren.

 

Nach rund 3 Stunden erreichen wir das Basecamp und lassen unser Gepack gut versteckt zurueck um noch ein paar Kilometer mit leichten Bikes zurueckzulegen.

 

Weiter geht es dann zu Fuss. Bis wir aber den Fuss des Berges erreichen, ist es bereits nach 11Uhr… Die schlechten Strassenverhaeltnisse ins Basecamp haben unseren Zeitplan ziemlich durcheinandergebracht.

 

…schnell wird klar, dass die Zeit fuer den Anstieg knapp wird. Ich entscheide mich dafuer mich mit dem 5700m hohen Pass zu begnuegen und Philipp erklimmt den Gipfel.

Die letzten zwoelf Tage auf dem Velo machen sich in Form von mueden Beinen bemerkbar.

Im Bild ist der fuer die Gipfel in Suedamerika typische Buesserschnee sichtbar. Der Schnee oder Firn schmilzt und laesst spitzige Eisgebilde zurueck.

 

Das Gipfelkreuz

 

Philipp auf dem Gipfel. Es geht, wie koennte es anders sein, ein fast schon stuermischer Wind. Aber auch auf dem Gipfel findet sich windgeschuetztes Plaetzchen.

 


Aussicht auf weitere Vulkane und diverse Lagunen.

 

6036 Meter

 

Anscheinend war der Berg (wie viele andere in der Region) auch von den Inkas verehrt und begangen. Ob das Holz aus der Inkazeit stammt ist schwer zu sagen. Jedoch finden sich auf vielen Gipfeln in Suedamerika noch gut erhaltene Bauten aus der Inkazeit.

 

Unser Basecamp am folgenden Morgen.

 

Am naechsten Tag machen wir uns auf den Weg ins Tal. Die Baeche sind noch gefroren, aber in der Sonne ist es schon relativ warm.

 

Ueberreste von einem Vicuna.

 


Die Wege sind so sandig dass wir es den Jeeps gleichtun und einfach querfeldein fahren.

Nach zwei Stunden sind wir wieder auf der Asphaltstrasse. Statt dem erhofften leichten daherrollen weht uns ein beinahe stuermischer Wind entgegen. Etwas demoralisiert duempeln wir mit 10km/h unter grossem Krafteinsatz daher.

 

Aber auch hier dreht sich die Lage zum besseren. Ueber die letzten 50km faellt die Strasse um 2000m fast ohne Kurve in die Atacamawueste hinunter ab. Mit 50km/h sausen wir San Pedro entgegen. Pizza, Hamburger und Torte warten auf uns :-)

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